Jetzt haben wir die Musse uns an vergangene Zeiten zu Erinnern. Zum Träumen helfen uns bestimmt aus Bilder, Filme und Texte aus vergangen Zeiten.
Wir laden Euch ein, auch den einen andern Beitrag zu verfassen. Die Zeit zu Hause vergeht doch so viel schneller mit Schauen, Schreiben, Lesen und Träumen.
Bitte sende Eure Ideen doch an info@maecks.com, wir versuchen jeden Tag einen kurzen Bericht aufzuschlaten, ählich einem Advendskalender.
Wir freuen uns jeden Tag äs Türli z'öffnä!
Ein Film von 1953
Ein Gedicht zugesand von Jo Brassel: Vielen Dank!
Der Morgen
Fliegt der erste MorgenstrahlDurch das stille Nebeltal,Rauscht erwachend Wald und Hügel:Wer da fliegen kann, nimmt Flügel!
Und sein Hütlein in die LuftWirft der Mensch vor Lust und ruft:Hat Gesang doch auch noch Schwingen,Nun, so will ich fröhlich singen!
Hinaus, o Mensch, weit in die Welt,Bangt dir das Herz in krankem Mut;Nichts ist so trüb in Nacht gestellt,Der Morgen leicht machts wieder gut.
Joseph von Eichendorff
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Joachim Mietz (Donnerstag, 26 März 2020 11:45)
Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Joachim Mietz (Freitag, 27 März 2020 12:35)
Nachtrag zum Gedicht »Frühlingsglaube« - 26. März 2020
Einem Hochbetagten wie mir, dem schon vor Jahren zum Geburtstag geschrieben wurde: »Mit Gottes Gnad’ und viel Geduld hast du zum 8. mal genullt« - und der schon Mühe hat, »blog« von Blockschokolade zu unterscheiden — ihm wird man eine gewisse Vergesslichkeit sicher nachsehen. Zum Beispiel bei meinem Zitat des Gedichtes »Frühlingsglaube«. Zwar wird wohl niemand mich für den Dichter dieser wunderschönen Verse gehalten haben, aber vielleicht weiss doch nicht jeder, dass sie von Ludwig Uhland stammen (Tübinger, 1812 verfasst, vertont von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Schubert und Ludwig Spohr).
Auf jeden Fall aber gilt über 200 Jahre später immer noch, ja erst recht in dieser Zeit der unterschwelligen Ängste:
»Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden!«