Kleine Ostersgeschichte Teil 2
Vortsetzung von gestern:
Am folgenden Morgen stürmten die Kinder aufgeregt in den Klassenraum, um den grossen Weidenkorb auf dem Tisch ihrer Lehrerin mit den mitgebrachten Plastikeiern zu füllen.
Im ersten Ei befand sich (als Zeichen für neues Leben) eine Blume. Doris hatte es mitgebracht. Die Lehrerin lobte.
Das nächste Ei – von Judith - enthielt einen Plastik-Schmetterling. Und Frau Müller sagte: »Gut Judith, ein schönes Zeichen dafür, wie aus einer unansehnlichen Raupe einmal etwas ganz anderes wird, nämlich ein wunderschöner Schmetterling.«
Dann kam ein Stein, mit Moos bewachsen. »Ja, Leben ist wirklich stärker als Stein«, sagte Frau Müller.
Langsam füllte sich der Große Korb mit verschiedenen Beispielen als Zeichen neuen Lebens.
Schliesslich öffnete die Lehrerin das letzte Ei. Es war das von Jonathan - merkwürdig leicht. Kein Wunder, das Ei war leer. Natürlich hat er nicht verstanden, was er damit hat machen sollen, dachte die Lehrerin und wollte schweigend darüber hinweggehen.
Doch Jonathan meldete sich: »Frau Müller«, sagte er, »wollen Sie denn nicht auch über mein Ei sprechen?« Verwirrt gab sie zurück: »Aber Jonathan - dein Ei ist ja leer!« Er sah sie erstaunt an und meinte leise: »Ja, aber das Grab von Jesus war doch auch leer!«
Eine ganze Weile brauchte Frau Müller, um sich zu fassen. Dann fragte sie: »Jonathan, weisst du denn, warum das Grab leer war?« »0 ja«, antwortete er, »Jesus wurde getötet und Ins Grab gelegt. Aber dann hat ihn sein Vater wieder lebendig gemacht!«
Und Frau Müller kam ins Nachdenken: Hatte dieser behinderte und zurückgebliebene Schüler Jonathan nicht womöglich mehr von Ostern und der Auferstehung verstanden als alle anderen, sie selbst eingeschlossen?
Drei Monate später war Jonathan tot. Die Leute, die in die Friedhofskapelle kamen, um Abschied zu nehmen, wunderten sich nicht wenig: Oben auf dem Sarg waren so viele leere Eierschalen zu sehen, wie es Schüler in Jonathans Klasse gab.
Neues Leben aus der Leere – nicht aus der Natur! Neues Leben nicht durch Entwicklung, sondern allein durch den Willen des Vaters. Des Vaters Jesu Christi und unseres Vaters im Himmel! — Das allein ist die eine und bleibende Osterbotschaft
Eine gesegnete und behütete Osterzeit wünscht euch
Joachim Mietz
Unser Kirchen
Schöne Ostern zu Hause
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sind seit vier Wochen zu, die Haare werden immer länger. Am Osterwochenende ist es Zeit, zu laut aufgedrehter Opernmusik – warum nicht aus «Figaro»? – sich im Haushalt gegenseitig die Haare zu schneiden.
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